Über das Münzensammeln

Münzensammeln ist eines der interessantesten Hobbys. Die Beschäftigung mit Geldobjekten führt zu vielen Erkenntnissen, mit denen man sich von der grauen Masse der „hobbylosen“ Zeitgenossen positiv abhebt. Münzensammeln fördert das Wissen über allgemeine Geschichte (Münzen der Antike, der Römer, der Kreuzfahrer etc.), in Geographie (Ländersammlungen), von Kultur und Kunst (Medaillen), der Wirtschaft (Inflationsgeld, Notgeld), von Fauna und Flora (Tier- und Pflanzenmotive auf Münzen), Architektur (Städtemünzen, Gebäude, Brücken), Bergbau und Metallurgie und so weiter. Die Numismatik gilt zwar als Hilfswissenschaft, aber wie man sieht, kommen viele Forschungsrichtungen ohne sie nicht aus.

Gut zu wissen (und nicht zu vergessen)!

Münzensammeln kostet wie jedes andere Hobby Geld. Im Gegensatz zu vielen anderen Freizeitbeschäftigungen bleibt am Ende jedoch ein schönes Ergebnis, nämlich das erworbene Wissen, der Besitz einer Münze und das Kennenlernen Gleichgesinnter, also etwas Fassbares, das überdauert. Ohne persönlichen Aufwand kann Münzensammeln aber nicht betrieben werden, denn man muss sich Literatur besorgen, Wissen aneignen, vielleicht einem Sammlerclub beitreten.

Achtung bitte beachten!

Wer zu sammeln beginnt, sollte den ersten Gedanken, dass dabei noch ein Gewinn herausschauen könnte, schnellstmöglich beiseite legen. Selbst viel Erfahrung und beharrliche Weiterbildung sind keine Garantie dafür, dass eine Sammlung Jahre später zu Höchstpreisen wieder verkauft werden kann, denn auch die Numismatik unterliegt Trends und gewissen konjunkturbedingten Schwankungen.

Wie sammelt man eigentlich mit System?

Wer mit Münzensammlen beginnt, sollte vorher vieles bedenken.

1. Was interessiert mich eigentlich und daraus folgernd, was könnte für mich ein Sammelgebiet werden? Viele Münzenfreunde beginnen eine Zusammenstellung mit Stücken ihres Landes. Meistens sind das Münzen, zu denen man eine Beziehung hat, die nicht allzu sehr aufs Portemonnaie drücken und auf die man nicht jahrelang warten muss. So entwickelt sich bald einmal eine ansehnliche Kollektion, auf die man stolz sein kann. Jemand, der viel reist, entwickelt Interesse über ein bestimmtes Land oder Volk. Der Weg zu einer Spezialsammlung dieses Kulturkreises ist plötzlich offen.

2. Das Wissen um die verschiedenen Erhaltungsgrade ist sehr wichtig, denn es gilt der Leitsatz: Wenn man von einer Münze ein Exemplar in sehr schön aber auch in Stempelglanz erwerben kann, so spart man lieber etwas länger und freut sich später um so mehr an dem aussergewöhnlichen Stück. Hände weg von beschädigten, gefassten, gehenkelten, gelochten, zerkratzten und verbogenen Münzen!

3. Wie bewahrt man seine Sammlung eigentlich auf? Wie reiht man die Stücke am besten ein, und wie schreibt man sie eigentlich an? Der Münzenfachhandel gibt gerne Anleitung und Informationen.

4. Was ist eine Patina und was ist Verunreinigung? Ohne grosse Fachkenntnisse soll man nie Münzen putzen, denn meistens macht man da schlimme Fehler, die den Wert des Stücks vielleicht für immer mindern.

5. Wo finde ich seriöse Informationen und Kontakte? Es ist sehr wertvoll, weitere Sammler, seriöse Händler und manchmal auch Wissenschafter kennen zu lernen, die Fragen beantworten können. Unter der Rubrik Links finden Sie diverse Adressen.

Das rote Tuch (oder wovon man lieber die Hände lässt)!

Aufgepasst vor allzu verlockenden Angeboten; sie könnten Ihnen Ärger oder Verdruss verschaffen.

– Wenn Ihnen auf einer Ferienreise ein fliegender Händler (wenn möglich im Flüsterton und hinter vorgehaltener Hand) eine rare antike oder eine über hundert Jahre alte Münze auf einem Trödlermarkt anbietet, so wissen Sie als gewiefter Münzenfreund, dass es sich hundertprozentig um eine Fälschung handelt.

– Vorsicht muss man aber auch walten lassen, wenn in einer Fernsehwerbung Münzen angeboten werden, von denen eine phantastische Wertsteigerung zu erwarten sei. Ebenso verdächtig können Briefangebote sein, welche sich nur an „treue Kunden“ wenden und davon sprechen, dass gerade Sie für ein Angebot auserwählt wurden. Werden Sie hellhörig, wenn man just Ihnen Münzen von „limitierter Auflage“ anbietet und auch hier den Wert garantiert! An solch verlockender Ware verdient in der Regel nur der Anbieter, selten aber der Kunde.

Da finden Sie Freunde und Gleichgesinnte!

Verschiedene Numismatische Vereine in der Schweiz (und in anderen Ländern) bieten Kontakte an. Nutzen Sie sie, und Sie werden in Kürze neue Freunde gewinnen. Grössere numismatische Vereinigungen gibt es in unserem Land in Zürich (Numismatischer Verein Zürich), Bern (Numismatischer Verein Bern), Basel (Circulus Numsimaticus Basiliensis) und Genf (Societé Genevoise de Numismatique).

Viele seriöse Münzenhändler unseres Landes sind dem Verband Schweizerischer Münzenhändler angeschlossen. Ihre fachliche Unterstützung führt oftmals zu einem wertvollen Vertrauensverhältnis zwischen Sammler und Handel.